Der Brief ›An Galater‹
Menü⇐Zentr. Seite
Die Verteidigung des Evangeliums durch den von Jesus ausgesandten Apostel Paulus (verfasst ca. 58 n. Chr.).
Legitimation und Begrüßung
Paulus, Apostel, nicht von Menschen noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat von den Toten, und alle Brüder bei mir, an die Versammlungen Galatiens:
Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus, der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, damit er uns herausnehme aus der gegenwärtigen, bösen Welt, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, dem die Ehre in die Ewigkeiten der Ewigkeiten sei!
Amen.
Gal 1, 1 - 5
Gegenstand des Briefes
Ich wundere mich, dass ihr euch so schnell von dem euch durch Gnade Christi berufen habendem abwendet zu einer anderen Frohbotschaft, welche keine andere ist; nur dass etliche sind, die euch verwirren und die Frohbotschaft des Christus verkehren.
Aber wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigten außer dem, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht! Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: wenn euch jemand etwas als Evangelium verkündigt außer dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht!
Denn suche ich jetzt Menschen mir geneigt zu machen, oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht!
Gal 1, 6 - 10
Evangelium aus Gottes Kraft
Ich tue euch aber kund, Brüder, dass das Evangelium, welches von mir verkündigt worden, nicht nach Menschenart ist. Denn ich habe es weder von einem Menschen empfangen noch wurde ich belehrt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi.
Ihr habt ja von meinem ehemaligen Wandel im Judentum gehört, dass ich die Gemeinde Gottes im Übermaß verfolgte und sie zu zerstören versuchte, und im Judentum Fortschritte machte, mehr als viele Altersgenossen in meinem Volk, übermäßig eifernd für meine väterlichen Überlieferungen.
Als es aber Gott, der mich von meiner Mutter Leib an aussonderte und durch seine Gnade berief, für gut gehalten hatte, seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn als Evangelium unter den Völkern verkündigte, ging ich alsbald nicht mit Fleisch und Blut zu Rate, auch ging ich nicht hinauf nach Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging weg, nach Arabien, und kehrte wiederum nach Damaskus zurück.
Gal 1, 11 - 17
Dann – nach drei Jahren – ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas (Petrus) kennenzulernen und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Ich sah aber keinen anderen der Apostel, außer Jakobus, den Bruder des Herrn. Was ich euch aber schreibe, siehe, vor Gott, ich lüge nicht.
Darauf kam ich in die Gebiete von Syrien und Zilizien. Ich war aber den Gemeinden von Judäa, die in Christus sind, von Angesicht unbekannt. Sie hörten nun jedoch: Der, der uns einst verfolgte, verkündigt jetzt als Frohbotschaft den Glauben, den er einst auszurotten versuchte. Und sie priesen Gott mit Blick auf mich.
Gal 1, 18 - 24