Der Brief ›An Galater‹


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Oh un­ver­stän­di­ge Galater – wer hat euch, de­nen Jesus Christus als Ge­kreu­zig­ter vor Au­gen ge­malt wor­den ist, behext?

Oder wisst ihr nicht, dass wir al­le, die wir auf Christus Jesus ge­tauft wor­den sind – wir in sei­nen Tod ge­tauft wor­den sind?

Mit be­gra­ben wur­den wir von da­her, mit ihm, durch die Tau­fe in den Tod – da­mit, wie auf­er­stan­den ist Christus von den To­ten durch die Herr­lich­keit des Va­ters, so auch wir in Neu­heit des Lebens wan­deln.

An Römer 6, 3.4

Nur dies will ich von euch er­fah­ren: Habt ihr den Geist durch das Tun von Ding­­en des Ge­set­zes er­hal­ten oder durch das Hören-im-Glauben? Ihr seid so un­ver­stän­dig;  im Geist habt ihr be­gon­nen – und wollt es nun im Fleisch voll­en­den?  So Gro­ßes habt ihr ver­geb­lich er­fah­ren? Wenn es ver­än­dert wird, dann ist es auch ver­geblich.

Denn – der euch den Geist dar­reicht und un­ter euch Wun­der wirkt – auf Grund des Tuns von Din­gen aus dem Ge­setz oder des Hö­rens im Glau­ben? Wie Abraham Gott glaub­te, und es ihm zur Ge­rech­tig­keit an­ge­rech­net wurde. Ihr er­kennt also, dass die aus Glau­ben die Söh­ne Abrahams sind.

Gal 3, 1 - 7

Die Schrift je­doch hat vor­her­ge­seh­en, dass Gott die Völ­ker auf der Grund­la­ge ihres Glau­­bens ge­recht spre­chen wer­den wird – er hat dies als Fro­he Bot­schaft dem Abraham im vor­aus ver­kündet:

»Ge­seg­net wer­den in dir al­le Völ­ker wer­den«
Das Original-Zitat:

»Und ich werde die dich Seg­nen­den seg­­nen,und die dich Ver­wün­schen­den wer­de ich ver­flu­chen, und Se­gen wer­den er­lan­gen durch dich al­le Ge­schlech­ter der Erde.«


Quelle: 1. Buch Mose 12, 3 (auf­ge­schrie­ben ca. 1400 v. Chr.).
Abraham lebte etwa 600 Jahre davor.

– da­her wer­den die aus Glaub­en ge­seg­net wer­den; ge­mein­sam mit dem gläu­bi­gen Abraham. An­der­er­seits ste­hen al­le, die aus Wer­ken des Ge­setz­es sind, un­ter ei­nem Fluch, denn es steht ge­schrieben:

»Es ist je­der, der nicht bei  a l l e n im Buch des Ge­setz­es ge­schrie­ben­en (Ge­bo­ten) so bleibt, dass er sie tut, ver­flucht.«
Das Original-Zitat:

»Ver­flucht, wer die Wor­te die­ser Wei­sung nicht in de­ren Aus­üb­ung auf­recht erhält!«


Quelle: 5. Buch Mose 27, 26 (ca. 1400 v. Chr.)

Gal 3, 8 - 10

Denn: Als wir im Fleisch wa­ren, wirk­ten sich die Lei­den­schaf­ten (1) der Sün­den, die durch das Ge­setz (2), in un­se­ren Glie­dern da­zu aus, dass wir dem Tod Frucht brach­ten – jetzt je­doch sind wir vom Ge­setz (3) los­ge­bun­den; ge­stor­ben dem, in dem wir fest­ge­hal­ten wor­den waren.

So, dass wir in Neu­heit des Geis­tes die­nen; und nicht in die­sem al­ten Zu­stand des Buch­stabens.

An Römer 7, 5.6


1) Im Volks­mund: »Spaß macht, was ver­bo­ten ist.«
2) Das von Gott an Moses über­mit­tel­te Ge­setz, das nie­mand in des­sen über 600 Ein­zel­be­stim­mung­en je­mals hat­te voll­stän­dig ein­hal­ten kön­nen.
3) Sog. »An­ar­chis­mus«, das Ver­ach­ten von Ge­set­zen im All­gemei­nen, ist hier nicht ge­meint.
Es geht um ein vor Gott gerecht sein wol­len durch das Ein­hal­ten auch al­ler re­li­gi­ö­ser Vor­schrif­ten in Per­fektion.

Dass je­doch von Gott nie­mand durch das Ge­­­setz ge­­recht ge­spro­chen wird ist of­fen­bar, denn:

»Der Ge­rech­te wird aus Glau­ben le­ben«
Das Original-Zitat:

»Siehe, sie war nicht ver­mes­sen – sei­ne See­le in ihm war ge­ra­de. Und ein Ge­rech­ter: In sei­ner Fes­tig­keit wird er leben.«


Quelle: Habakuk 2, 4 (um 600 v. Chr.), nach ei­ner In­terli­ne­ar-Über­set­zung. Geist­li­cher Ge­gen­stand des Zi­tats ist das un­mit­tel­ba­re Gott­ver­trau­en des Pro­phe­ten.

– doch ist das mit dem Ge­setz nicht aus Glau­ben, sondern:

»Der ge­tan ha­ben­de sie (die Ge­bo­te) wird le­ben durch sie.«
Das Original-Zitat:

»Meine Satzung­en und mei­ne Rechts­ver­ord­nung­en sollt ihr wah­ren. Wenn der Mensch sie tut, dann lebt er durch sie.«


Quelle: 3. Buch Mose 18, 5 (ca. 1400 v. Chr.)

Christus hat uns frei­ge­kauft, aus dem Fluch des Ge­setz­es he­raus – ge­wor­den zum Fluch zu un­se­ren Gun­sten, weil ge­schrie­ben steht:

»Jeder am Holz Hän­gen­de ist ver­flucht!«
Das Original-Zitat:

»Sein Leich­nam soll nicht über Nacht an dem Holz blei­ben. Nein – du sollst ihn an dem­sel­ben Tag be­gra­ben, denn ein Ge­henk­ter ist eine Ver­wün­schung Gottes.

Du darfst ja nicht dei­nen Bo­den ver­un­rei­ni­gen, den JHWH, dein Gott, dir zum Ei­gen­tum ge­ge­ben hat.«


Quelle: 5. Buch Mose 21, 23 (ca. 1400 v. Chr.)

Da­mit sich in Christus Jesus der Se­gen Abrahams bei den Völ­kern ein­stel­le; da­mit wir die Ver­­hei­ßung, den Geist, em­pfing­en durch den Glauben.

Brü­der, ich re­de nach mensch­li­chem Bei­spiel: das Tes­ta­ment ei­nes Men­schen – nach­dem es rechts­kräf­tig ge­wor­den ist – er­klärt je­mand es dem zum Trot­ze für nich­tig, oder hängt ei­ne Klau­sel an? Doch Abraham und sei­­nem Sa­men sind die Ver­hei­ßung­en zu­ge­spro­chen wor­den. Es heißt nicht:

»… und den Sa­men«, wie von vie­len – son­dern wie von ei­nem ein­zi­gen »… und dei­nem Sa­­men«
Das Original-Zitat:

»Alle Volks­stäm­me der Er­de wer­den sich durch dei­nen Sa­men glück­lich prei­sen – da­für, das du auf mei­ne Stim­me ge­hört hast.«


Quelle: 1. Buch Mose 22, 18 (ca. 1400 v. Chr.)

– und das ist Christus.

Dies aber mei­ne ich: Ein Ver­mächt­nis, das von Gott vier­hun­dert und drei­ßig Jah­re  v o r  dem Ge­setz rechts­kräf­tig ge­macht wur­de, wird von eben die­sem Ge­setz nicht un­gül­tig ge­macht, so dass es diese Ver­hei­ßung zu­nich­te mache.

Wenn das Er­be näm­lich durch das Ge­­setz kommt, dann nicht mehr aus der Ver­hei­ßung – je­doch hat Gott den Abraham mit ei­ner Ver­hei­ßung  be­schenkt.  Wo­zu nun das Ge­setz? Es ist der Über­tre­tung­en we­gen hin­zu­ge­fügt wor­den – bis der Nach­kom­me kä­me, dem die Ver­hei­ßung ge­ge­ben wor­den ist – an­ge­ord­net durch En­gel, durch die Hand ei­nes Mit­tlers. Aber der Mit­tler dient nicht nur ei­nem – Gott je­doch ist einer.

Gal 3, 11 - 20

Ist dann das Ge­setz  g e g e n  die Ver­hei­ßung­en Got­tes? Das darf nicht sein! Denn: Wenn es ein Ge­setz gä­be, dass le­ben­dig ma­chen könn­te – dann wäre die Ge­rech­tig­keit wirk­lich aus ei­nem Gesetz.

Aber:
Die Schrift hat al­les un­ter die Sün­de ein­ge­schlos­sen, da­mit die Ver­hei­ßung den Glau­ben­den aus dem Glau­ben an Jesus Christus ge­ge­ben werde.

Be­vor je­doch der Glau­be ge­kom­men ist, wur­den wir un­ter dem Ge­setz be­wahrt; ein­ge­schlos­sen bis auf den ge­of­fen­bart wer­den sol­len­den Glau­ben hin – so, 24 dass das Ge­setz un­ser Auf­se­her* ge­wor­den ist bis auf Christus hin – da­mit wir auf Grund des Glau­bens ge­recht ge­spro­chen würden.


*) Wörtl. »Kna­ben-Füh­rer«; der die Söh­ne sei­nes Herrn zur Schu­le führ­te (pai­da­go­gos).
Quel­le: Kon­kor­dan­tes Neu­es Tes­ta­ment, Pforz­heim 1995.
Der wirk­liche Leh­rer i.S. Got­tes war und ist im­mer Jesus Chris­tus selbst.

Gal 3, 20 - 24

25 Der Glau­be ist je­doch ge­kom­men: Wir sind nicht mehr un­ter ei­nem Auf­se­her. 26 In Chris­tus Jesus seid ihr näm­lich al­le Söh­ne Got­tes; durch den Glauben.

Denn ihr al­le, auf Chris­tus ge­tauft, habt Christus an­ge­zo­gen. Da gibt es we­der Ju­de noch Grie­che, da ist nicht Skla­ve noch Frei­er, da gibt es we­der Männ­li­ches noch Weib­li­ches – denn ihr seid al­le ei­ner; in Christus Jesus.

Wenn ihr aber Christi, seid ihr al­so Abrahams Nach­kom­men­schaft – Er­ben  ge­mäss Ver­heißung. 

Gal 3, 25 - 29