Wir meinen
logizómetha
nämlich
gàr
gerecht gesprochen wird
dikaioûsthai
durch Glauben
pístei
Mensch
ánthrōpon
ohne
chōrìs
Werke
érgōn
Gesetzes.
nómou.
An Römer 3, 28
• Blaue Schrift: altgriechisch; gleichlautend in NA 28 und Berean Interlinear Bible
• Worte unten: sog. Transliteration (Aussprache-Hilfe)
Nun aber ist die Gerechtigkeit Gottes offenbart worden – ohne Gesetz, bezeugt vom Gesetz (1) und den Propheten (2), und zwar Gottes Gerechtigkeit durch den Glauben an Jesus Christus, für alle Glaubenden; es gibt keinen Unterschied. Alle nämlich haben gesündigt und ermangeln des Glanzes Gottes, gerecht gesprochen werdend als Geschenk – in seiner Gnade durch die Erlösung in Christus Jesus.
Diesen hat Gott öffentlich hingestellt, als Sühnopfer durch den Glauben an dessen Blut, zum Aufzeigen seiner Gerechtigkeit, von wegen des Erlassens der zuvor geschehenen Sünden.
An Römer 3, 21 - 25
1) 5. Buch Mose 18, 15 (um 1400 v. Chr.):
„Einen Propheten, aus deiner Mitte, von deinen Brüdern, mir gleich, erweckt dir JHWH, dein Gott. Auf ihn sollt ihr hören.“
2a) Jeremia 23, 5 (um 600 v. Chr.):
„Siehe – es kommen Tage, Spruch von JHWH, und ich werde erstehen lassen zu David einen Spross, einen Gerechten – und er wird herrschen als König.“
2b) Jesaja 53, 5 (767 - 697 v. Chr.):
„Und er war durchbohrt von unseren Missetaten und zerschlagen durch unsere Verfehlungen. Die Züchtigung zu unserem Frieden lag auf ihm. Und in seiner Verwundung wurde für uns geheilt.“
Missverständnisse über diese Gnade Gottes
Die unsägliche seelische Erleichterung, die Gott uns Gläubigen für eine frohe Hoffnung auf einen gelingenden Weg mit Jesus Christus bis hinein in die Heilige Stadt, das Neue Jerusalem, erschaffen hat, indem wir aus Glauben gerechtfertigt sind, löscht jedoch Gottes Wunsch an uns, dass sein Wille geschieht, nicht aus (Jesus Christus ›Nach Johannes‹ 15, 14):
„Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“
Die Rechtfertigung des Menschen vor Gott geschieht eben nicht »aus Glauben allein«, wie der Brief ›Jakobus‹ eindeutig ausweist:
„Ihr seht, dass aus Werken heraus der Mensch gerecht gesprochen wird, und nicht aus Glauben heraus allein.“ (Jakobus 2, 24)
In Transliteration: oyk (nicht) ek (aus heraus) pisteos (Glaubens) monon (allein). Das lässt sich in Interlinear-Übersetzungen gut erkennen. Das entscheidende Wort zur Klärung – und auch dies ist ein Wort aus Gottes Mund – 'allein' steht im Brief ›Jakobus‹ und nicht im Brief ›An Römer‹.
Die ›Gerechtfertigt-aus-Glauben‹ -Passage dagegen (im Kopf der Seite) aus dem Brief des Apostels Paulus An Römer wird oft unrichtig interpretiert als ein »Ich muss, ja – d a r f eigentlich gar nichts tun (an verbindlichem Werk; d.h. im Gehorsam), sonst fiele ich ja aus der Gnade«.
Tatsächlich steht hier jedoch in Lutherbibeln bei Römer 3, 28 eben dies eine Wort zuviel (geprüft an den Ausgaben von 1534, 1984 sowie 2017); nämlich »… dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.«
Auch hier helfen Interlinear-Übersetzungen bei der Suche nach Wahrheit und Hilfe zum Ewigen Leben.
Dieses hinzugefügte ›allein‹ wird jedoch oft – leider – in einer Art philosophischer Interpretation verstanden, und im Umkehrschluss wird dann jedwedes Werk, selbst das einer züchtigen Lebensführung, geradezu verneint.
Es läuft darauf hinaus, sich den Willenskundgebungen Gottes, geäußert durch die Apostel seines Sohnes, gegenüber unverbindlich verhalten zu 'dürfen' oder sogar zu müssen.
Den – durchaus sehr unterschiedlichen – Lohn Gottes wird allerdings später einmal jede Person ganz individuell für sich selbst erhalten. Als Beispiel hierzu eine von mehreren Stellen im Neuen Testament:
„Jeder nun wird seinen eigenen Lohn erhalten, entsprechend der eigenen Arbeit.“ ›An Korinther 1‹ 3, 8 b
Wenn man die Gleichnisse Jesu hinzunimmt, und theologisch unvoreingenommen interpretiert, sind es jedoch sehr viele Stellen mehr.
Um diese Dinge in frommem Selbstbetrug zu verschleiern, wird zusätzlich zur Verneinung von Werken vielfach von einer Art ›Einheitslohn für Alle‹ ausgegangen, was jedoch biblischer Offenbarung diametral widerspricht (s.u.).
Der Herausgeber dieser Site stuft solche Vorstellungen als blümerant und kollektiven Irrtum ein, hält sie für nicht aus den Schriften des Neuen Testaments begründbar und vor allem mindestens sehr risikoreich für die jeweiligen Gläubigen selbst. Denn vielfach wurde von Jesu Aposteln dazu aufgerufen, bestimmte Dinge zu tun, und andere dagegen zu lassen (›Enthaltsamkeit‹).
Apostolische Informationen haben wir zu unseren eigenen Gunsten und zum Wohle Seiner Gemeinde erhalten. Der uns liebende Gott hat sich uns darin aus guten Gründen mitgeteilt – wir sollten nicht meinen, Dinge besser zu wissen, als er selbst. Oder ist nicht Er der Herr? Weiß nicht Er, wie Seine Gemeinde am besten gelingt? Nicht zuletzt möchte Er diesbezüglichen Gehorsam später einmal belohnen können.
Auf dem großen weißen Thron (Off 20, 11 ff.) wird der Herr sitzen, Jesus Christus, und nicht eine Gemeinde, der man auf Erden angehörte, oder einzelne Mitglieder daraus, noch Älteste (›Nach Markus‹ 10, 31, und öfter):
„Viele der Ersten aber werden Letzte sein und Letzte Erste.“
»Gott widerspricht sich nicht« kann betr. des scheinbaren Widerspruchs zwischen »Gerecht nicht aus Werken« einerseits, bzw. »Gute Werke tun« andererseits (und auch sonst) eine nützliche Anleitung für eigene Überlegungen sein, da die eine Stelle im NT nicht einfach eine andere auslöscht; schließlich stammen sämtliche Texte darin von Aposteln des auferstandenen Herrn, und er und der Vater sind eins (Johannes 10, 30).
Hier gilt es, verstehen zu lernen.
Besonders Paulus nannte sich „Apostel Jesu Christi nach dem Willen Gottes, des Vaters“ (postuliert zu Beginn z.B. seiner Briefe an die Römer, die Gemeinde in Korinth und einigen mehr) – und keiner der anderen Apostel hatte dem je widersprochen, nachdem sie miteinander bekannt geworden waren.
Jesus hatte diesen mit allen Wassern gewaschenen, ehemalig pharisäischen Gelehrten speziell zur Bekehrung der Nicht-Israeliten ausgesandt, um sie vor allen Irrtümern zu bewahren. Daher finden sich auch bei ihm vermehrt Hinweise auf die Ungleichheit von Mann und Frau in Bezug auf deren Haartracht, das Lehrverbot für Frauen sowie deren Unterordnung in Ehe und Gemeinde (der Mann soll die Frau jedoch lieben); für Israel Selbstverständlichkeiten.
»Gute Werke« (immer auch im Sinn von wertvollem, anständigen Verhalten) werden in den Schriften vielfach gefordert, und an dem Tag dann auch vom Christus selbst beurteilt und ihren jeweiligen Lohn haben.
Dasselbe gilt für die bösen:
»Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit ein jeglicher empfange, was er vermittels des Leibes gewirkt hat, es sei gut oder böse« (NT: ›An Korinther 2‹ 5, 10).
Gerecht aus Glauben
»Gerechtigkeit« oder »gerecht gemacht« (durch Jesu Blut) bedeutet voll umfänglich die Reinigung des Sünders von der Schuld, die er vor seiner Umkehr zu Gott (griech. μετανοίας, gesprochen 'metanoias', einem Umsinnen bzw. Umdenken. Wörtl.: Buße, Umkehr, Bekehrung) sich aufgeladen hatte …
… und steht nicht in Gegensatz dazu, nach der Bekehrung den Willen Gottes zu tun bzw. geschehen zu lassen, wofür ja im Vaterunser sogar ausdrücklich gebetet wird.
Eine Entsühnung für die nach der Umkehr zu Gott geschehenen Sünden wird konkret in dem (ja neutestamentl.) Brief ›An Hebräer‹ (10, 26.27) angesprochen; für vorsätzlich ausgeführte Sünden sei jedoch »kein Kreuz mehr übrig« (ebenda).
Hier halte ich die 'Furcht des Herrn' weiterhin für aller Weisheit Anfang (NT: Taten der Apostel 9, 31):
„So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samaria und baute sich auf und wandelte in der Furcht des Herrn und wuchs durch den Beistand des Heiligen Geistes.“
Furcht ja; eine heilige Ehrfurcht – doch keine Angst. Ist der Sühnetod des Jesus von Nazareth auf Golgatha denn nicht der ultimative Liebesbeweis Gottes, des Vaters und des Sohnes, an uns überhaupt? Und steht denn nicht geschrieben, Sein Joch sei sanft, und Seine Last leicht?
• Wer wirklich mit Jesus Christus geht, bekommt von ihm Seinen Frieden.
Was denn nun mit den nach der Bekehrung geschehenen Sünden sei, fragte ich einmal einen gestandenen Major der Heilsarmee. »Da sind wir allein auf seine Gnade angewiesen«, war die Antwort.
›Gerecht gemacht‹, also so perfekt zu sein, dass Gott, der Vater, jemanden zu seinem eigenen Kind erklärt – und das nicht einfach so, sondern als wirklich und wahrhaftig gerecht, bewirkt durch den Glauben an seinen Sohn und die reinigende Kraft von dessen Liebeswerk auf Golgatha – ist das denn nicht genug; kaum zu begreifen und vollkommen wunderbar?
Wer dergestalt gereinigt Gott selber dienen darf, nach den Maßstäben, die mit den Lehren seiner Apostel offenbart wurden – die sich gegenseitig ergänzen, und nicht widersprechen – kann sich seinen himmlischen, das bedeutet, ewig währenden, Lohn erwerben, bzw. Abzüge davon oder schlimmstenfalls eine ewige Strafe mit Seiner (meint: Gottes) Hilfe immer vermeiden! Gott selbst hat die Werke, die getan werden können, ja schon vorbereitet (An Epheser 2, 10). Nur Mut! Es lohnt sich doch …
›Gesetzlich‹ zu denken (bzw. sog. ›Gesetzlichkeit‹) dagegen bedeutet den großen Irrtum (siehe den Satz aus Rö 3, 28 ganz oben und eigentliches Thema dieser Seite), wir könnten uns mittels dieser, wenn auch womöglich in aller Demut getanen, durchaus guten Werke in dem Irrtum eines Hiob vor Gott als 'Gerechte' hinstellen.
Der Mensch täte sich dann – der eine mehr, der andere weniger – „gewisslich“, wie Martin Luther sich vielleicht ausgedrückt hätte, überschätzen.
Gerechtfertigt sind wir eben aus Glauben: Das ist Gnade, und ein reines Geschenk von unschätzbarem Wert.
Bei dem einen kann ein diesbezüglich falscher Informationsstand zum sinnlos aufgeplusterten Ego führen, bei jemand anders eher zu depressiven Phantasien von eigener Größe. Oder zu beidem, plus unfruchtbarem Stress und Verzweiflung.
Vor Gott gerecht zu sein, ihm recht zu sein – kann es ein befreienderes Wissen geben, als das, dass genau dies aus Glauben geschieht? Hat jemals ein Mensch
1. immer 2. alles 3. ganz richtig gemacht?
Jedes Kind weiß die Antwort.
VOR GOTT gerecht zu sein, würde bedeuten, ein perfekter Mensch zu sein – ohne die am Kreuz bewirkte Vergebung der Sünden, und ohne ein Leben als Kind Gottes, des Vaters.
Jedoch auf Gottes Rechtfertigung für ein nach der Bekehrung fahrlässig sündig (bedeutet durchaus ›weltlich‹) geführtes Leben zu spekulieren, halte ich dagegen für keine gute Idee und ein Herausfordern des eigenen Retters, im Extremfall sogar vergleichbar mit dem ›Sprung von der Zinne des Tempels‹ (s. bei Matthäus und Lukas, jeweils in den vierten Kapiteln), und für ein Ergebnis von Verführung zu einem Hochmut des Glaubens, oder schlichtweg die Folge einer halbherzigen Gottesliebe.
Martin Luther benutzte für Letzteres den Begriff der 'Billigen Gnade'.
• Ein ›Allein aus Glauben gerechtfertigt!‹ zu schmettern, um für nichts mehr im Sinne der Schriften vor anderen und sich selbst geradestehen zu müssen, könnte im wahrsten Sinne des Wortes als 'faule Ausrede' bei der Vergabe des Lohnes vom großen weißen Thron aus (Offenbarung Johannes 20, 11 ff.) zusätzlich zu den Hand in Hand mit einem solch nachlässigen Schriftverständnis geschehenen Sünden gewichtet werden.
Schließlich sollten wir unsere Talente (s. Matthäus 25, 14 ff.) ohnehin fleißig vermehren, als Mägde und Knechte des Herrn! Er wird doch eines Tages darüber befinden!!!
Nach meinem persönlichen, sehr positivem Erleben übrigens auch schon in dieser Zeit; dass Jesus Christus Menschen nämlich seinen Frieden schenkt. Ganz so, wie er es versprochen hat.
›Vermehren‹ bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, sich abzuhetzen. ›Eile mit Weile‹ hat schon sehr viel gutes Handwerk hervorgebracht, wie auch der Satz ›Erst besinne, dann beginne.‹
Doch – Unverbindlichkeit?
Unser Lohn im diesseitigem Teil des Ewigen Lebens (›Nach Johannes‹ 14, 27):
„Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz errege sich nicht und verzage nicht!“
Den Willen Gottes erfahren wir durch seine Apostel, die ihre Briefe ›qua Amt‹ (lat. für in Ausübung ihres Amtes) geschrieben bzw. diktiert hatten.
Wer die ihnen verliehene (sog. ›apostolische‹) Autorität verachtet, verachtet den, der sie gesandt hat. Ein zwar beliebtes, doch im Endeffekt eventuell dann auch einmal sehr kostspieliges Hobby:
„Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine, und auf ihnen zwölf Namen; der zwölf Abgesandten (Apostel) des Lammes.“ (Offenbarung Johannes 21, 14)
Anm.: Von den Israeliten durchzuführende ›Werke‹ , um ihretwegen vor Gott als „gerecht“ dazustehen, waren im Speziellen (s. Gesetz vom Berg Sinai, u.A. 2. Buch Mose 20) gewesen das der Beschneidung, ein striktes Einhalten des Shabat sowie sehr viele Opfer- und Festtags-Vorschriften.
Doch diese und auch alle weiteren Dinge (von deren Impetus her durchaus vergleichbar mit Bürgerlichem Gesetzbuch, Straßenverkehrsordnung und Strafrecht in der BRD) betreffenden Vorgaben stets in Perfektion einzuhalten, war zwar nicht menschenmöglich gewesen, doch immerhin schon mal die richtige Orientierung im Verhältnis des Menschen zu Gott, und zum Leben miteinander.
Das Gesetz war allerdings lt. Hebräerbrief lediglich „… ein Zuchtmeister auf Christus hin …“ gewesen.
Die Anforderungen Jesu Christi an uns sind jedoch höher und weiter: Liebe, Wahrheit und Treue seien hier genannt. Zusätzlich zu bestehenden staatlichen Ordnungen, und zugleich weit darüber hinausreichend.
• Seit Christi Erdenzeit sind für die Anhänger Jesu die Weisungen im Neuen Testament verbindlich, und können Dank der reichlichen Unterstützung des Heiligen Geistes auch befolgt werden – doch wer dem Christus nachfolgen will, muss sich auch eigenständig damit befassen, und sollte sie zu seinem eigenen geistlichen diesseitigen, unendlich viel mehr jedoch ewig währendem Vorteil keinesfalls verachten. Sie sind gültig – auch wenn viele diese nicht wahrhaben wollen.
Gott selbst gibt den Lohn – weder eine Gemeinde, noch Älteste (griech. ›Presbyter‹). Menschen können sich durchaus auch irren.
Paulus bemängelte (›An Korinther 2‹ 11, 4):
„Denn wenn der Kommende einen anderen Jesus verkündet, den wir nicht verkündeten, oder ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen hattet, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht empfangen habt – gut ertragt ihr es.“
Ralf Grape im Juni / Juli 2020
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