Das Zeichen

von Jona
Vorrede aus dem Neuen Testament.
Matthäus (ein Apostel Jesu) berichtet:
„(38) Daraufhin antworteten ihm einige der Schriftgelehrten und Pharisäer, sprechend: Meister, wir wollen von dir ein Zeichen sehen.
(39) Er aber sprach antwortend zu ihnen:
Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht fordert ein Zeichen, und ein Zeichen wird ihm nicht gegeben werden – wenn nicht das Zeichen Jonas, des Propheten.
(40) Denn, wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Meerungeheuers war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein.
(41) Niniviten werden im Gericht mit diesem Geschlecht aufstehen und werden es verurteilen, weil sie auf die Verkündigung Jonas hin umgedacht haben, und siehe – hier ist mehr, als Jona.“
Nach Matthäus 12, Verse 38 - 41
Eine »Drei Tage« Material-Sammlung
• Nach dem Wort Gottes müsste Er (also Gott selbst) dann in Christus an einem 5. Tag der Woche (bei uns ›Donnerstag‹ genannt) gekreuzigt worden sein, und es sich bei den beiden darauf folgenden Tagen um einen sog. »großen« Shabat gehandelt haben, der sich über mehr als einen Tag erstrecken konnte; nämlich den 6. und 7. Wochentag z.B. (bei uns ›Freitag‹ und ›Samstag‹).
• In klassischer Sichtweise ist übrigens, nicht allgemein bewusst, der Tag nach dem Shabat (in Deutschland mit ›Sonntag‹ bezeichnet) der erste Tag der Woche.
Sonst wäre Jesu eigenes Wort über die »drei Tage und drei Nächte« von ihm selber nicht erfüllt worden, was unwahrscheinlich ist: Gott hält Wort.
• Mit dem ersten Tag der auf die Kreuzigung folgenden Woche (bei uns ›Ostersonntag‹*) war dann das Grab bereits im Morgengrauen leer gewesen, so, wie es ›Nach Matthäus« 28, 6 auch geschrieben steht.
• Angebrochene Tage hatten im Sprachverständnis der Israeliten als »Tage« gezählt; so war der Sohn des Menschen am 5. / 6. / 7. Tag der Woche 'im Herzen der Erde' mit den jeweilig folgenden Nächten.
Fazit:
I) Die typische Feierzeit von "Karfreitag" bis "Ostersonntag" entspricht demnach nicht der biblisch bezeugten Grundlage. Glaubende sind jedoch ohnehin nicht an »Festzeiten« gebunden (vergl. ›An Galater 4, 10‹).
II) Die Sache mit den ›Drei Tagen und drei Nächten‹ war und ist Gott jedoch wichtig, sonst wäre sie nicht so deutlich aufgeschrieben worden.
Kleine Stoffsammlung:
• »Im Frühjahr, am 14. Nissan, beginnt das achttägige Pessachfest« (dieser Satz, zitiert nach ›Lebendiges Judentum‹, Böning 2006, beschreibt die heutigen Feiern).
• Zur Zeit Jesu hatten sich in Jerusalem zum Passa-Fest jeweils zigtausende Gläubige versammelt, und es ist unwahrscheinlich, dass dabei die ersten sechs Wochentage regulär gearbeitet worden ist.
• Im dritten Buch Mose 23, 5 - 8 findet sich der Wunsch JHWHs nach einer Feier von insgesamt 8 Tagen mit dem besonderen Wunsch des Herrn, am 1. sowie am 7. Tag des Festes der ungesäuerten Brote, das sich an das Passa (das »… zwischen zwei Abenden …« liegt) anschließt, keine Arbeit zu verrichten.
• Etwas verkompliziert wird die Einschätzung noch, weil, entgegen dem als "typisch jüdisch" gehandelten Tagesbeginn abends – eines jeweils neuen Tages – aus den ersten Sätzen des 1. Buch Mose hervorgeht, das Gottes Schöpfungstage jeweils mit einem Morgen beginnen:
1 Mo 21 - 23 »Und Gott schuf die großen Fische und alles, was da lebt und webt, wovon das Wasser wimmelt, nach ihren Gattungen, dazu allerlei Vögel nach ihren Gattungen. Und Gott sah, dass es gut war. Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllt das Wasser im Meer, und das Geflügel mehre sich auf Erden! Und es ward Abend, und es ward Morgen: der fünfte Tag.«
Der fünfte Tag ist demzufolge mit dem Beginn des an diese Beispiel-Passage mit Vers 24 anschließenden sechsten Tages abgeschlossen. Die Zyklen der anderen Schöpfungstage laufen genauso ab: 1.) Gott erschafft / 2.) Danach wird es Abend / Die Nacht wird nicht extra erwähnt / 3.) Danach wird es Morgen, und damit beginnt auch schon der nächste, jeweilige Schaffenstag.
• Auch wenn es Anlass zu Gelehrten-Streitigkeiten geben mag, eine zuverlässige Rekonstruktion der damaligen Abläufe betreffend, halte ich den Glauben an das von den Gesandten Jesu überlieferte Gotteswort sowie ihre geschichtliche Übermittlung der Geschehnisse (s.u.) für wegweisend.
*) Zugleich Hommage an die "Fruchtbarkeits-Göttin" Ostera (in der bildenden Kunst ›Demeter‹) sowie die Sonne in Verehrung eines Gestirns; also keine Wünsche des Herrn, sondern von Menschen, oder Schlimmerem …Der von Jesus Christus unmittelbar berufene Paulus schrieb gemeinsam mit Sosthenes ca. 25 Jahre nach dem Aufgehoben werden Jesu zum Vater an die Versammlung Gottes in Korinth:
»Denn ich übergab Euch vor allem, was ich auch bekommen hatte, dass Christus für unsere Sünden starb gemäß der Schriften, und dass er beerdigt wurde, und dass er auferweckt wurde an dem dritten Tag, entsprechend der Schriften, …« (›An Korinther 1‹, 15, 3.4)
J
1 Und es erging das Wort JHWH an Jona, den Sohn des Amittai, lautend: Erhebe dich, gehe zu Ninive, der großen Stadt, und rufe auf (sic!) sie, denn sie, ihre Bosheit, stieg auf zu meinen Gesichtern.
Und er, Jona, stand auf, um vor dem Angesicht JHWH nach Tarschisch zu fliehen. Und er ging nach Jafo hinab, und fand ein nach Tarschisch gehendes Schiff. Und er gab ihren Fahrpreis und ging in sie hinab (sic!), mit ihnen nach Tarschisch zu kommen – von dem Angesicht JHWH.
Und JHWH warf einen großen Wind zum Meer, und der Sturm wurde groß in dem Meer, und das Schiff gedachte zu zerbrechen. Und sie fürchteten sich, die Seeleute, und sie schrien, jedermann zu seinen Göttern. Und sie warfen die Geräte, die im Schiff waren, ins Meer, um sich ihrer zu erleichtern. Und Jona war in die entlegensten Teile des Schiffes hinabgestiegen, und hatte sich niedergelegt, und schlief tief. Und der Oberste der Matrosen trat zu ihm heran und sprach zu ihm: Was ist mit dir, Schlafender, steh auf! Rufe zu deinem Gott! Vielleicht gedenkt dieser Gott unser, dass wir nicht untergehen!
o
Und sie sprachen, ein Mann zum anderen: Lasst uns Lose werfen und uns dadurch erkennen, was gegen wen dieses Unheil gegen uns bedeutet! Und sie warfen Lose, und das Los fiel auf Jona. Und sie sprachen zu ihm: Sage uns doch, warum gegen wen das Unheil, dieses hier, gegen uns ist! Was ist dein Beruf, und von woher kommst du? Welches ist dein Land, und von wo ist dein Volk?
Und er sprach zu ihnen: Ich bin Hebräer und JHWH, Gott in den Himmeln, der das Meer und das Trockene gemacht hat, fürchte ich. Und sie, die Männer, fürchteten sich mit großer Furcht. Und sie sprachen: Was hast du denn gemacht? Denn die Männer wussten, dass er fliehend war vor dem Angesicht JHWH, denn er hatte es ihnen erzählt. Und sie sagten zu ihm: Was werden wir mit dir machen – und das auf uns geschickte Meer ist ruhig? Denn der Seegang wird stärker, und der Sturm nimmt zu.
n
Und er antwortete ihnen: Hebt mich hoch, und werft mich ins Meer, und das auf euch geschickte Meer ist ruhig, denn ich bin ein Wissender, in welcher Sache dieser große Sturm hier auf euch lastet! Und die Mannschaft versuchte, mit aller Kraft das Festland zu erreichen. Und sie vermochten es nicht; der Seegang und der Sturm gegen sie nahmen zu. Und sie riefen JHWH an und sprachen: Ach, JHWH! Wir mögen doch nicht in (sic!) der Seele dieses Mannes da untergehen, und du bringst nicht das Blut eines Unschuldigen auf uns! Denn du, JHWH, wie du gewollt, so hast du es gemacht! Und sie hoben Jona hoch, und warfen ihn ins Meer. Und er löste das Meer von seinem Zorn. Und sie, die Männer, fürchteten große Furcht mit (sic!) JHWH, und sie schlachteten Schlachtopfer für JHWH und gelobten Gelöbnisse.
2 Und er, JHWH, ordnete an: Einen großen Fisch, Jona zu verschlingen – und er, Jona, war in den Eingeweiden dieses Fisches drei Tage und drei Nächte. Und er, Jona, flehte zu JHWH, seinem Gott, aus den Eingeweiden des Fisches.
a
Und er sprach:
Ich rief aus der Bedrängnis gegen mich zu JHWH, und er antwortete zu mir. Aus dem Schoss der Unterwelt schrie ich – du hörtest meine Stimme. Und du hattest mich ins Tiefe, das Herz der Meere, geworfen, und ein Strom umgab mich. All deine Brecher und deine Wogen schlugen auf mich. Und ich? Ich dachte, ich sei fort getrieben; nicht mehr gegenüber deiner Augen! Wie sollte ich nur darin weitermachen, zum Tempel deiner Heiligkeit zu schauen?!
Sie, die Wasser, umdrängten mich bis aufs Leben, Flut umgab mich, Schilfgras klebte an meinem Haupt. Ich sank zu den Gründen der Berge. Die Erde: ich sah sie mich für ewig umschließen.
Und du zogst empor mein Leben aus der Grube, JHWH, mein Gott! In Verzagtheit lastete meine Seele auf mir; ich gedachte JHWH. Und mein Gebet kam zu dir, zum Tempel deiner Heiligkeit. Verehrende Nichtigkeiten leben im Trug, sie geben ihre Gnade auf. Und ich? In Stimme des Dankes will ich dir opfern. Was ich gelobte, werde ich bezahlen! Hilfe ist JHWH!
Und es sprach JHWH zu dem Fisch, und er spie Jona aus auf das Trockene.
J
3 Und er, JHWH, war das Wort, zu Jona zweitens zu sagen: Erhebe dich, gehe zu Ninive – die große Stadt – und rufe ihr die Botschaft, welche ich zu dir spreche! Und Jona stand auf und ging zu Ninive gemäß der Worte JHWH. Und Ninive war eine große Stadt, vor der Gottheit, drei* Tage Marsch.
Und Jona war gerade einen Tagesmarsch weit in die Stadt gekommen, und er rief und sprach: Noch vierzig Tage, und Ninive ist eine Zerstörte! Und sie glaubten, die Männer von Ninive, in (sic!) Gott, und sie riefen "Fasten!" aus und zogen Säcke an, von ihrem Großen und bis zu ihrem Kleinsten. Und er, das Wort, berührte bis zum König von Ninive. Und er stand von seinem Thron auf, und er warf seinen Mantel ab und hüllte sich in einen Sack, und setzte sich auf den Staub. Und er ließ ausrufen, besagend, dass der Erlass des Königs und seiner Großen laute: Der Mensch und das Vieh, das Großvieh und das Kleinvieh, werden nicht irgendetwas genießen dürfen, sie werden nicht weiden dürfen, und sie werden nicht Wasser trinken!
*) Anm.: Da Ninive ca. 1000 km allein Luftlinie von der Ostküste des Mittelmeers entfernt gewesen war, kann damit eigentlich nur ihr Durchmesser gemeint sein.
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Und sie werden sich in Säcke hüllen, der Mensch und das Vieh, und sie werden zu Gott rufen in Kraft, und sie werden umkehren, der Mann von seinem Weg, dem schlechten, und von dem Unrecht, welches in ihren Händen ist! Wer Wissender, er kehrt um und er bereut, der Gott, und er kehrt von der Glut seiner Nase*, und wir gehen nicht zugrunde!
Und er, Gott, sah ihre Taten – dass sie umkehrten von ihrem Weg, dem bösen, und er, Gott, ließ es sich gereuen von wegen des Unheils, welches er ausgesprochen hatte ihnen anzutun, und er tat es nicht.
*) bedeutet: Zorn
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4 Und er war schlimm für Jona, der eine große Schlechtigkeit darin sah, und er brannte gegen ihn. Und er betete zu JHWH, und er sprach: Ach, JHWH! War nicht dies mein Reden, solange mein Sein auf meinem Boden war? Darum eilte ich, nach Tarschisch zu fliehen, weil ich wusste, dass du, Gott, gnädig und barmherzig bist, nicht schnell zornig schnaubend* und reich an Gnade, und bereuend betreffs des Unheils. Und nun, JHWH, nimm doch meine Seele von mir, denn mein Sterben, es ist gut von** meinem Leben.
Und JHWH sprach:
Ist er gut, wenn es in ihm brennt?
Und Jona ging aus der Stadt hinaus und setzte sich östlich der Stadt. Und er machte sich dort eine Laubhütte und weilte in ihrem Schatten, damit er sähe, was in der Stadt geschieht. Und Gott, JHWH, bestellte einen Rizinusstrauch, und der stieg über Jona auf, Schatten zu spenden auf Jonas Kopf, um ihn von seinem Übel zu befreien. Und Jona freute sich über den Rizinusstrauch mit großer Freude. Und es bestellte Gott Würmer beim Heraufkommen der Morgenröte am folgenden Morgen, und es griff den Rizinusstrauch an, und er verdorrte.
*) "Langsam mit Nasenlöchern" wörtlich.
**) "Verglichen mit" etwa die Bedeutung, oder: "Von meinem Leben zu scheiden".
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Und es geschah während des Sonnenaufgangs: Gott ordnete einen sengenden Wind von Osten an, und die Sonne griff den Kopf des Jona an, und er wurde ohnmächtig. Und er wünschte seiner Seele, zu sterben, und er sagte: Mein Sterben, es ist gut von meinem Leben*! Und Gott sprach zu Jona: Macht er etwa etwas Gutes, wenn es brennt in ihm wegen des Rizinusstrauches?
Und er sagte: Es ist gut, wenn es wegen ihm in mir brennt bis zum Tod!
Und JHWH sprach: Du, du bist betrübt wegen des Rizinusstrauches, um den du dich nicht mühtest, noch zogst du ihn groß – der zwischen den Nächten entstand und zwischen den Nächten verging. Und ich, werde ich nicht Schonung geben für Ninive, die große Stadt, in der es Vieles gibt – mehr als 12 mal zehntausend Menschen, die ihre Rechte nicht von ihrer Linken unterscheiden können, und vieles Vieh?
*) "Verglichen mit" etwa die Bedeutung, oder: "Von meinem Leben zu scheiden".