Halte dich nicht selbst für weise; fürchte JHWH* und halte dich fern vom Bösen: das wird Arznei für deinen Leib sein und Labsal für deine Glieder.

Sprüche 3, 7.8


Lesungen

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Was will das Wort?

Paulus schrieb zu Got­tes Wort an Ti­mo­theus

„Das Endziel (= der Zweck) der Heils­ver­kün­di­gung ist aber Liebe, die aus rei­nem Her­zen und gutem Ge­wis­sen und un­ge­heu­chel­tem Glau­ben stammt.“

1 Timotheus 1, 5

Zum Shabat am 27. Juli 2024

Heute: der 27.7.2024

Prediger 9

Ca. 950 v. Chr.

Ja, auf dies alles habe ich mein Au­gen­merk ge­rich­tet und dies alles mir klar zu ma­chen ge­sucht, dass näm­lich die Ge­rech­ten und die Wei­sen mit ihrem gan­zen Tun in der Hand Got­tes sind. Der Mensch weiß weder, ob ihm Liebe oder Hass be­geg­nen wird: alles ist vor ihm (in der Zu­kunft) ver­hüllt.

Dassel­be Ge­schick trifft alle ohne Un­ter­schied: das glei­che Los wird allen zu­teil, dem Ge­rech­ten wie dem Gott­lo­sen, dem Rei­nen wie dem Un­rei­nen, dem, der op­fert, wie dem, der nicht op­fert; dem Guten geht es wie dem Sün­der und dem, der schwört, wie dem, der sich vor dem Schwö­ren scheut.

Das ist ein Übel­stand bei allem, was unter der Sonne ge­schieht, dass allen das glei­che Ge­schick be­schie­den ist und auch dass das Herz der Men­schen­kin­der voll Bos­heit ist und Un­ver­stand in ihrem Her­zen wohnt, so­lan­ge sie leben; da­nach aber geht’s zu den Toten.

Denn so­lan­ge einer über­haupt noch zu den Le­ben­den ge­hört, so lange hat er noch etwas zu hof­fen; denn ein le­ben­der Hund ist mehr wert (oder: bes­ser daran) als ein toter Löwe. Die Le­ben­den wis­sen doch noch, dass sie ster­ben wer­den, die Toten aber wis­sen über­haupt nichts und haben auch kei­nen Lohn mehr zu er­war­ten; sogar ihr An­den­ken wird ja ver­ges­sen. Sowohl Lie­ben als Has­sen und Ei­fern (oder: Nei­den) ist für sie längst vorbei, und sie neh­men in Ewig­keit kei­nen An­teil mehr an ir­gend etwas, das unter der Sonne vor sich geht.

Wohlan denn, iss dein Brot mit Freu­den und trin­ke dei­nen Wein mit wohl­ge­mu­tem Her­zen! Denn Gott hat sol­ches Tun bei dir von vorn­he­r­ein gut­ge­hei­ßen. Trage al­le­zeit weiße Klei­der und lass das Salb­öl dei­nem Haup­te nicht mangeln.

Genie­ße das Leben mit dem Weibe, das du lieb­ge­won­nen hast, an all dei­nen eit­len (= nich­ti­gen) Le­bens­tagen, die Gott dir unter der Sonne ver­gönnt, alle deine eit­len Tage hin­durch; denn das ist dein An­teil am Leben und (der Lohn) für die Mühe, mit der du dich unter der Sonne ab­mühst.

10 Alles, was deine Hand mit dei­ner Kraft zu leis­ten ver­mag, das tu; denn in der Un­ter­welt, wohin dein Weg geht, gibt es kein Schaf­fen und keine Über­le­gung mehr, weder Er­kennt­nis noch Weis­heit.

11 Wiede­r­um habe ich unter der Sonne ge­se­hen, dass nicht dem Schnell­sten der Sieg (= Preis) im Wett­lauf und nicht dem Tap­fer­s­ten der Sieg im Krie­ge zu­teil wird, auch nicht den Wei­sen das Brot und nicht den Ver­stän­di­gen der Reich­tum, auch nicht den Ein­sichts­vol­len die Gunst, son­dern sie sind alle von Zeit und Um­stän­den ab­hängig.

12 Der Mensch kennt ja nicht ein­mal die ihm be­stimm­te Zeit; nein, wie die Fi­sche, die im Un­glücks­netz sich fan­gen, und wie die Vögel, die von der Schlin­ge er­faßt wer­den, eben­so wer­den auch die Men­schen­kin­der zur Zeit des Un­glücks um­strickt, wenn es plötz­lich über sie he­r­ein­bricht.

13 Und doch habe ich fol­gen­den Fall von Weis­heit unter der Sonne er­lebt, und er hat einen tie­fen Ein­druck auf mich ge­macht:
14 Es war eine klei­ne Stadt, in der sich nur we­ni­ge Leute be­fan­den; da zog ein mäch­ti­ger König gegen sie heran, schloss sie rings ein und ließ ge­wal­ti­ge Be­la­ge­rungs­wer­ke gegen sie auf­füh­ren.

15 Nun fand sich in ihr ein armer (oder: ge­rin­ger), aber wei­ser Mann, der die Stadt durch seine Weis­heit ret­te­te; aber kein Mensch denkt mehr an die­sen armen Mann.

16 Da sagte ich mir: »Weis­heit ist (zwar) bes­ser als Stär­ke, aber die Weis­heit des Armen wird ver­ach­tet, und seine Worte blei­ben un­ge­hört.«

17 Worte der Wei­sen, die man in Ruhe an­hört, sind mehr wert (oder: wir­ken stär­ker) als das Brül­len eines Herr­schers unter Toren. 18 Weis­heit ist bes­ser als Kriegs­ge­rät; aber ein ein­zi­ger Bö­se­wicht kann viel Gutes ver­derben.


»Die Bibel nach der Über­set­zung von Her­mann Menge. Die vor­lie­gen­de elek­tro­ni­sche Aus­ga­be gibt die letz­te von Menge be­ar­bei­te­te Text­fas­sung von 1939 in­klu­si­ve der Apo­kry­phen wieder.«

*) Abwei­chend von H. Menge steht im Kopf­teil 'JHWH' an­statt 'HERRN', ent­spre­chen dem He­brä­i­schen. Das Schrei­ben von 'HERR' ist aus dem Neuen Tes­ta­ment über­nom­me­ne Be­griff­lich­keit; denn für 'JHWH' scheint keine si­che­re Über­set­zung mög­lich zu sein.
Eine Mei­nung lau­tet: »Der sich alles Un­ter­ord­nen­de« (in einer kon­kor­dan­ten Je­sa­ja-Über­set­zung ent­deckt).

Diese Texte sind mit Dank ent­nom­men dem Xi­phos/Sword -Pro­jekt.
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Link zu 'Xiphos' (= Schwert; ge­meint das des Geistes): xiphos.org

 

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