„… einan­der lieben dem Gebot ent­sprechend, …“

1 Joh 3, 23

Lesung aus dem 1. Brief des Jüngers Johannes

1. Johannes 3

Erster Brief des Johannes, Kap. 3

Um 95 n. Chr.

Sehet, welch große Liebe uns der Vater da­durch er­wie­sen hat, dass wir Kin­der Got­tes hei­ßen sol­len, und wir sind es auch. Des­halb er­kennt die Welt uns nicht, weil sie ihn nicht er­kannt hat.

Gelieb­te, jetzt sind wir Kin­der Got­tes, und es ist noch nicht of­fen­bar ge­wor­den, was wir sein wer­den. Wir wis­sen je­doch, dass, wenn diese Of­fen­ba­rung ein­tritt, wir ihm gleich sein wer­den; denn wir wer­den ihn sehen, wie er ist.

Und jeder, der diese Hoff­nung auf ihn setzt, rei­nigt sich, gleich­wie er rein ist.

Jeder, der Sünde tut, be­geht damit auch Ge­setz­lo­sig­keit, und die Sünde ist die Ge­setz­lo­sig­keit.

Ihr wisst aber, dass er dazu er­schie­nen ist, um die Sün­den hin­weg­zu­neh­men, und dass kei­ner­lei Sünde in ihm ist.

Jeder, der in ihm bleibt, sün­digt nicht; wer da sün­digt, hat ihn nicht ge­se­hen und nicht er­kannt.

Kind­lein, lasst euch von nie­mand ir­re­füh­ren! Wer die Ge­rech­tig­keit tut, ist ge­recht, so wie er ge­recht ist;

wer die Sünde tut, stammt vom Teu­fel, denn der Teu­fel ist ein Sün­der von An­fang an. Dazu ist der Sohn Got­tes er­schie­nen, dass er die Werke des Teu­fels zer­störe.

Jeder, der aus Gott er­zeugt ist, tut keine Sünde, weil sein Same dau­ernd in ihm ist, und er kann nicht sün­di­gen, weil er aus Gott er­zeugt ist.

10 Daran sind die Kin­der Got­tes und die Kin­der des Teu­fels zu er­ken­nen: Jeder, der die Ge­rech­tig­keit nicht tut, stammt nicht aus Gott, und auch jeder, der sei­nen Bru­der nicht liebt.

11 Denn dies ist die Bot­schaft, die ihr von An­fang an ge­hört habt: »Wir sol­len ein­an­der lieben«,

12 nicht in der Weise Kains, der ein Kind des Teu­fels war und sei­nen Bru­der er­schlug; und warum hat er ihn er­schla­gen? Weil sein gan­zes Tun böse war, das Tun sei­nes Bru­ders da­ge­gen ge­recht. 

13 Wundert euch nicht, liebe Brü­der, wenn die Welt euch hasst.

14 Wir wis­sen, dass wir aus dem Tode ins Leben hi­n­ü­ber­ge­gan­gen sind, weil wir die Brü­der lie­ben: wer nicht liebt, ver­bleibt im Tode.

15 Jeder, der sei­nen Bru­der hasst, ist ein Men­schen­mör­der, und ihr wisst, dass kein Men­schen­mör­der ewi­ges Leben als blei­ben­den Be­sitz in sich trägt.

16 Daran haben wir die Liebe er­kannt, dass er sein Leben für uns hin­ge­ge­ben hat; so sind nun auch wir ver­pflich­tet, das Leben für die Brü­der hin­zu­geben.

17 Wenn je­mand aber die Güter die­ser Welt be­sitzt und sei­nen Bru­der Not lei­den sieht und sein Herz vor ihm ver­schließt: wie bleibt da die Liebe Got­tes in ihm?

18 Kind­lein, lasst uns nicht mit Wor­ten und nicht mit der Zunge lie­ben, son­dern mit der Tat und in Wahr­heit!

19 Daran wer­den wir er­ken­nen, dass wir aus der Wahr­heit sind, und wer­den un­se­re Her­zen vor ihm davon über­zeugen

20 dass, wenn unser Herz uns ver­ur­teilt, Gott grö­ßer ist als unser Herz und alles er­kennt.

21 Gelieb­te, wenn unser Herz nicht ver­ur­teilt, so be­sit­zen wir Freu­dig­keit zu Gott,

22 und um was wir auch bit­ten, das emp­fan­gen wir von ihm, weil wir seine Ge­bo­te hal­ten und das tun, was ihm wohl­ge­fäl­lig ist.

23 Dies ist aber sein Gebot, dass wir an den Namen sei­nes Soh­nes Jesus Chris­tus glau­ben und ein­an­der lie­ben dem Gebot ent­spre­chend, das er uns ge­ge­ben hat.

24 Und wer seine Ge­bo­te hält, der bleibt in der Ge­mein­schaft mit ihm und er mit ihm; und daran er­ken­nen wir, dass er in der Ge­mein­schaft mit uns bleibt: an dem Geist, den er uns ge­ge­ben hat.

 


Verwen­de­te Bibel: Nach der Über­set­zung von Her­mann Menge.
Die vor­lie­gen­de elek­tro­ni­sche Aus­ga­be gibt die letz­te von Menge be­ar­bei­te­te Text­fas­sung von 1939 in­klu­si­ve der Apo­kry­phen wieder. Ent­nom­men dem Xiphos / Sword -Projekt.

Link zu 'Xiphos' (= Schwert; ge­meint das des Geistes): xiphos.org

Link zu 'Sword': crosswire.org

 

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