„Denn gekommen ist die Stunde seines Gerichts!“

Offb 14, 7 b

Lesung aus der Of­fen­ba­rung des Johannes

Offenbarung, Kap. 14

Icon zur Tondatei

Um 95 n. Chr.

Nun hatte ich ein Ge­sicht: ich sah näm­lich das Lamm auf dem Berge Zion stehen und mit ihm hun­dert­vier­und­vier­zig­tau­send, die sei­nen Namen und den Namen sei­nes Va­ters auf ihrer Stirn ge­schrie­ben trugen.

Und ich hörte einen Schall aus dem Him­mel wie das Rau­schen vie­ler Was­ser und wie das Rol­len eines star­ken Don­ners; zu­gleich aber klang der Schall, den ich hörte, wie der von Har­fen­spie­lern, die auf ihren Har­fen spielen.

Sie san­gen ein neues Lied vor dem Thro­ne und vor den vier Le­be­we­sen und den Äl­tes­ten, und nie­mand konn­te das Lied (sin­gen) ler­nen außer den Hun­dert­vier­und­vier­zig­tau­send, die von der Erde er­kauft sind.

Diese sind es, die sich mit Wei­bern nicht be­fleckt haben, denn sie sind jung­fräu­lich rein; diese sind es, die dem Lamme nach­fol­gen, wohin es auch gehen mag. Diese sind aus der Mensch­heit als Erst­lings­ga­be für Gott und für das Lamm er­kauft worden,

und in ihrem Munde ist keine Lüge ge­fun­den wor­den: sie sind ohne Fehl.

Dann sah ich einen an­de­ren Engel hoch oben mit­ten am Him­mel flie­gen, der den Be­woh­nern der Erde und allen Völ­ker­schaf­ten und Stäm­men, Spra­chen und Völ­kern eine ewig­gül­ti­ge Heils­bot­schaft zu­ver­läs­sig zu ver­kün­di­gen hatte.

Er rief mit lau­ter Stim­me: »Fürch­tet Gott und gebt ihm Ehre! Denn ge­kom­men ist die Stun­de sei­nes Ge­richts; und betet den an, der den Him­mel und die Erde, das Meer und die Was­ser­quel­len ge­schaf­fen hat!« –

Hinter ihm kam ein an­de­rer, zwei­ter Engel, der rief: »Ge­fal­len, ge­fal­len ist das große Ba­by­lon, das alle Völ­ker vom Glut­wein sei­ner Un­zucht hat trin­ken lassen!« –

Noch ein an­de­rer, drit­ter Engel folg­te ihnen nach, der mit lau­ter Stim­me rief: »Wenn je­mand das Tier und sein Bild an­be­tet und das Mal­zei­chen an sei­ner Stirn oder sei­ner Hand an­nimmt,

10 der wird gleich­falls vom Zorn­wein Got­tes trin­ken, der un­ge­mischt im Be­cher sei­nes Zor­nes her­ge­stellt ist, und wird mit Feuer und Schwe­fel vor den Augen der hei­li­gen Engel und vor dem Lamm ge­pei­nigt werden;

11 und der Rauch von ihrer Pei­ni­gung steigt in alle Ewig­keit auf, und sie haben keine Ruhe bei Tag und bei Nacht, sie die das Tier und sein Bild an­be­ten, und alle, die das Mal­zei­chen sei­nes Na­mens an sich tragen!«

12 Hier muss sich das stand­haf­te Aus­har­ren der Hei­li­gen zei­gen, die da treu blei­ben den Ge­bo­ten Got­tes und dem Glau­ben an Jesus.

13 Da ver­nahm ich eine Stim­me aus dem Him­mel, die (mir) zu­rief: »Schrei­be: Selig sind die Toten, die im Herrn ster­ben, von jetzt an! Ja – so spricht der Geist –, sie sollen aus­ru­hen von ihren Müh­sa­len; denn ihre Werke fol­gen ihnen nach.«

14 Nun sah ich plötz­lich eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der wie ein Men­schen­sohn aus­sah; er hatte auf dem Haupt eine gol­de­ne Krone und eine schar­fe Si­chel in der Hand.

15 Dann trat ein an­de­rer Engel aus dem Tem­pel he­r­aus und rief dem auf der Wolke Sit­zen­den mit lau­ter Stim­me zu: »Lege deine Si­chel an und be­gin­ne die Ernte! Denn die Zeit zum Ern­ten ist ge­kom­men, weil die Ernte der Erde dürr ge­wor­den ist.«

16 Da ließ der auf der Wolke Sit­zen­de seine Si­chel über die Erde fah­ren, und die Erde wurde ab­ge­erntet.

17 Dann trat noch ein an­de­rer Engel aus dem Tem­pel im Him­mel he­r­aus, der gleich­falls eine schar­fe Si­chel hatte,

18 und ein an­de­rer Engel kam aus dem Altar he­r­aus; der hatte Macht über das Feuer und rief dem, der die schar­fe Si­chel hatte, mit lau­ter Stim­me die Worte zu: »Lege deine schar­fe Si­chel an und schnei­de den Frucht­er­trag am Wein­stock der Erde ab! Denn seine Trau­ben sind reif ge­worden.«

19 Da ließ der Engel seine Si­chel über die Erde fah­ren, ern­te­te den Wein­stock der Erde ab und schüt­te­te (die Trau­ben) in die große Zor­nes­kel­ter Gottes.

20 Hier­auf wurde die Kel­ter drau­ßen vor der Stadt ge­tre­ten: da kam Blut aus der Kel­ter her­vor bis hi­n­auf an die Zügel der Pfer­de (und ergoss sich) sech­zehn­hun­dert Sta­dien weit.

 


Verwen­de­te Bibel: Nach der Über­set­zung von D. Dr. Her­mann Menge.
Die vor­lie­gen­de elek­tro­ni­sche Aus­ga­be gibt die letz­te von Menge be­ar­bei­te­te Text­fas­sung von 1939 in­klu­si­ve der Apo­kry­phen wieder. Ent­nom­men dem Xiphos / Sword -Projekt.

Link zu 'Xiphos' (= Schwert; ge­meint das des Geistes): xiphos.org

Link zu 'Sword': crosswire.org

 

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