Der Anfang vom Ende der großen Stadt

Offb 17

Lesung aus der Of­fen­ba­rung des Johannes

Offenbarung, Kap. 17

Icon zur Tondatei

Um 95 n. Chr.

Da kam einer von den sie­ben En­geln, wel­che die sie­ben Scha­len hat­ten, re­de­te mit mir und sagte: »Komm, ich will dir das Ge­richt über die große Buh­le­rin zei­gen, die an vie­len Was­sern ihren Sitz hat,

mit der die Kö­ni­ge der Erde ge­buhlt haben und von deren Un­zuchts­wein die Be­woh­ner der Erde trun­ken ge­wor­den sind.«

So ent­führ­te er mich denn im Geist in eine Wüste; und ich sah dort ein Weib auf einem schar­lach­ro­ten Tier sit­zen, das mit got­tes­läs­ter­li­chen Namen über­sät war und sie­ben Köpfe und zehn Hör­ner hatte.

Das Weib war in Pur­pur und Schar­lach ge­klei­det und mit Gold, Edel­stei­nen und Per­len reich ge­schmückt; in ihrer Hand hielt sie einen gol­de­nen Be­cher, der mit (göt­zen­die­ne­ri­schen) Greu­eln und mit dem Schmutz ihrer Buh­le­rei ge­füllt war;

und auf ihrer Stirn stand ein Name ge­schrie­ben, ein Ge­heim­nis: »Groß-Baby­lon, die Mut­ter der Buh­le­rin­nen und der (göt­zen­die­ne­ri­schen) Greuel der Erde.«

Ich sah das Weib trun­ken vom Blut der Hei­li­gen und vom Blut der Zeu­gen Jesu; bei ihrem An­blick geriet ich in gro­ßes Staunen.

Da sagte der Engel zu mir: »Warum bist du so er­staunt? Ich will dir Auf­schluss geben über das Ge­heim­nis des Wei­bes und des Tie­res, auf dem sie sitzt und das die sie­ben Köpfe und die zehn Hör­ner hat.

Das Tier, das du ge­se­hen hast, ist (schon frü­her) da­ge­we­sen und ist (jetzt) nicht mehr (da); doch wird es aus dem Ab­grund wie­der he­r­auf­stei­gen und ins Ver­der­ben fah­ren; da wer­den dann die Be­woh­ner der Erde sich ver­wun­dern, die, deren Name nicht ein­ge­schrie­ben steht im Buch des Le­bens seit Grund­le­gung der Welt, wenn sie sehen, dass das Tier (schon frü­her) da­ge­we­sen war und (jetzt) nicht mehr da ist und (nun­mehr) wie­der da sein wird.

Hier ist Ver­stand er­for­der­lich, der mit Weis­heit ge­paart ist. Die sie­ben Köpfe sind sie­ben Berge, auf denen das Weib thront,

10 und be­deu­ten (zu­gleich) sie­ben Kö­ni­ge: fünf von ihnen sind (be­reits) zu Fall ge­kom­men, der eine (sechs­te) ist (jetzt) da, der an­de­re (sie­bte) ist noch nicht ge­kom­men, und wenn er ge­kom­men ist, darf er nur eine kurze Zeit bleiben.

11 Ferner das Tier, das (schon frü­her) ge­we­sen war und (jetzt) nicht mehr da ist, ist selbst der achte und ge­hört trotz­dem zu den sie­ben (Kö­ni­gen) und fährt dahin ins Ver­der­ben.

12 Und die zehn Hör­ner, die du ge­se­hen hast, sind zehn Kö­ni­ge, wel­che die Herr­schaft noch nicht emp­fan­gen haben, son­dern ihre kö­nig­li­che Ge­walt zu der­sel­ben Stun­de zu­gleich mit dem Tier er­halten.

13 Diese (zehn) haben ein­mü­ti­gen Sinn und stel­len ihre Macht und Ge­walt dem Tier zur Ver­fü­gung.

14 Diese wer­den mit dem Lamm kämp­fen, aber das Lamm wird sie be­sie­gen – denn es ist der Herr der Her­ren und der Kö­nig der Kö­ni­ge –, mit sei­nen Kampf­ge­nos­sen, den Be­ru­fe­nen und Aus­er­wähl­ten und Ge­treuen.«

15 Dann fuhr er fort: »Die Was­ser, die du ge­se­hen hast, wo die Buh­le­rin thront, sind Völ­ker und Scha­ren, Völ­ker­schaf­ten und Sprachen;

16 und die zehn Hör­ner, die du ge­se­hen hast, und das Tier: die wer­den die Buh­le­rin has­sen, wer­den sie ein­sam und nackt ma­chen, ihr Fleisch ver­zeh­ren und sie selbst mit Feuer ver­brennen;

17 denn Gott hat ihnen ins Herz ge­ge­ben, sei­nen Rat­schluss aus­zu­füh­ren und in einem Sinn zu han­deln und ihre Kö­nigs­herr­schaft so­lan­ge dem Tier zur Ver­fü­gung zu stel­len, bis die Worte Got­tes er­füllt sein wer­den.

18 Das Weib end­lich, das du ge­se­hen hast, ist die große Stadt, wel­che die Herr­schaft über die Kö­ni­ge der Erde hat.«

 


Verwen­de­te Bibel: Nach der Über­set­zung von D. Dr. Her­mann Menge.
Die vor­lie­gen­de elek­tro­ni­sche Aus­ga­be gibt die letz­te von Menge be­ar­bei­te­te Text­fas­sung von 1939 in­klu­si­ve der Apo­kry­phen wieder. Ent­nom­men dem Xiphos / Sword -Projekt.

Link zu 'Xiphos' (= Schwert; ge­meint das des Geistes): xiphos.org

Link zu 'Sword': crosswire.org

 

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