„Irret euch nicht!“

1Kor 6, 9 b

Lesung aus dem Ersten Brief an die Korinther

1Kor 6

Icon zur Tondatei

Um 57 n. Chr.

Wie darf je­mand von euch, der eine Be­schwer­de gegen einen an­dern hat, sich bei den Un­ge­rech­ten rich­ten las­sen, an­statt bei den Hei­ligen?

Wisset ihr nicht, dass die Hei­li­gen die Welt rich­ten wer­den? Wenn nun durch euch die Welt ge­rich­tet wer­den soll, seid ihr dann un­wür­dig, über die al­ler­ge­rings­ten Dinge zu ent­scheiden?

Wisset ihr nicht, dass wir Engel rich­ten wer­den? Warum denn nicht auch Dinge die­ses Lebens?

Wenn ihr nun über Dinge die­ses Le­bens Ent­schei­dun­gen zu tref­fen habt, so set­zet ihr sol­che zu Rich­tern, die bei der Ge­mein­de nichts gelten!

Zur Be­schä­mung sage ich's euch: dem­nach ist also nicht ein ein­zi­ger Sach­ver­stän­di­ger unter euch, der ein un­par­tei­i­sches Ur­teil fäl­len könn­te für sei­nen Bruder;

sondern ein Bru­der rech­tet mit dem an­dern, und das vor Un­gläu­bigen!

Es ist über­haupt schon schlimm genug für euch, dass ihr Pro­zes­se mit­ein­ander füh­ret. Warum las­set ihr euch nicht lie­ber Un­recht tun? Warum las­set ihr euch nicht lie­ber über­vor­teilen?

Sondern ihr übet Un­recht und Über­vor­tei­lung, und zwar an Brüdern!

Wisset ihr denn nicht, dass Un­ge­rech­te das Reich Got­tes nicht er­er­ben wer­den? Irret euch nicht: Weder Un­züch­ti­ge noch Göt­zen­die­ner, weder Ehe­bre­cher noch Weich­lin­ge, noch Kna­ben­schänder,

10 weder Diebe noch Hab­süch­ti­ge, noch Trun­ken­bol­de, noch Läs­te­r­er, noch Räu­ber wer­den das Reich Got­tes er­erben.

11 Und sol­che sind et­li­che von euch ge­we­sen; aber ihr seid ab­ge­wa­schen, ihr seid ge­hei­ligt, ihr seid ge­recht­fer­tigt wor­den in dem Namen uns­res Herrn Jesus Chris­tus und in dem Geist uns­res Gottes!

12 Alles ist mir er­laubt; aber nicht alles frommt! Alles ist mir er­laubt; aber ich will mich von nichts be­herr­schen lassen.

13 Die Spei­sen sind für den Bauch und der Bauch für die Spei­sen; Gott aber wird die­sen und jene abtun. Der Leib aber ist nicht für die Un­zucht, son­dern für den Herrn, und der Herr für den Leib.

14 Gott aber hat den Herrn auf­er­weckt und wird auch uns auf­er­we­cken durch seine Kraft.

15 Wisset ihr nicht, dass eure Lei­ber Chris­ti Glie­der sind? Soll ich nun die Glie­der Chris­ti neh­men und Hu­ren­glie­der da­r­aus ma­chen? Das sei ferne!

16 Wisset ihr aber nicht, dass, wer einer Hure an­hängt, ein Leib mit ihr ist? »Denn es wer­den«, spricht er, »die zwei ein Fleisch sein.«

17 Wer aber dem Herrn an­hängt, ist ein Geist mit ihm.

18 Flie­het die Un­zucht! Jede Sünde, die ein Mensch [sonst] be­geht, ist au­ßer­halb des Lei­bes; der Un­züch­ti­ge aber sün­digt an sei­nem ei­ge­nen Leib.

19 Oder wis­set ihr nicht, dass euer Leib ein Tem­pel des in euch woh­nen­den hei­li­gen Geis­tes ist, wel­chen ihr von Gott emp­fan­gen habt, und dass ihr nicht euch selbst an­ge­höret?

20 Denn ihr seid teuer er­kauft; darum ver­herr­li­chet Gott mit eurem Leibe!

 


Verwen­de­ter Text: Schlachter Bibel 1951.
Übersetzt von Franz-Eugen Schlachter.
© Genfer Bibel­ge­sell­schaft 1951. Ent­nom­men dem Xiphos / Sword -Projekt.

Link zu 'Xiphos' (= Schwert; ge­meint das des Geistes): xiphos.org

Link zu 'Sword': crosswire.org

 

© Webseite lt. Impressum, 2025