„Doch werden solche leibliche Trübsal haben“

1Kor 7, 28 c

Lesung aus dem Ersten Brief an die Korinther

1Kor 7

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Um 57 n. Chr.

Was aber das be­trifft, wovon ihr mir ge­schrie­ben habt, so ist es ja gut für den Men­schen, kein Weib zu be­rühren;

um aber Un­zucht zu ver­mei­den, habe ein jeg­li­cher seine ei­ge­ne Frau und eine jeg­li­che ihren ei­ge­nen Mann.

Der Mann leis­te der Frau die schul­di­ge Pflicht, eben­so aber auch die Frau dem Manne.

Die Frau ver­fügt nicht selbst über ihren Leib, son­dern der Mann; glei­cher­wei­se ver­fügt aber auch der Mann nicht selbst über sei­nen Leib, son­dern die Frau.

Ent­zie­het euch ein­an­der nicht, außer nach Über­ein­kunft auf ei­ni­ge Zeit, damit ihr zum Gebet Muße habt, und kom­met wie­der zu­sam­men, damit euch der Satan nicht ver­su­che um eurer Un­ent­halt­sam­keit willen.

Das sage ich aber aus Nach­sicht und nicht als Be­fehl.

Denn ich woll­te, alle Men­schen wären wie ich; aber jeder hat seine ei­ge­ne Gna­den­ga­be von Gott, der eine so, der an­de­re so.

Ich sage aber den Le­di­gen und den Wit­wen: Es ist gut für sie, wenn sie blei­ben wie ich.

Können sie sich aber nicht ent­hal­ten, so sol­len sie hei­ra­ten; denn hei­ra­ten ist bes­ser als in Glut ge­raten.

10 Den Ver­hei­ra­te­ten aber ge­bie­te nicht ich, son­dern der Herr, dass eine Frau sich nicht schei­de von dem Manne;

11 wäre sie aber schon ge­schie­den, so blei­be sie un­ver­hei­ra­tet oder ver­söh­ne sich mit dem Manne. Der Mann aber soll die Frau nicht ver­stoßen.

12 Den übri­gen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bru­der eine un­gläu­bi­ge Frau hat, und diese ist ein­ver­stan­den, bei ihm zu woh­nen, so soll er sie nicht ver­stoßen;

13 und wenn eine Frau einen un­gläu­bi­gen Mann hat, und die­ser ist ein­ver­stan­den, bei ihr zu woh­nen, so soll sie den Mann nicht ver­lassen.

14 Denn der un­gläu­bi­ge Mann ist ge­hei­ligt durch die Frau, und die un­gläu­bi­ge Frau ist ge­hei­ligt durch den Bru­der; sonst wären eure Kin­der un­rein, nun aber sind sie heilig.

15 Will sich aber der un­gläu­bi­ge Teil schei­den, so schei­de er! Der Bru­der oder die Schwes­ter ist in sol­chen Fäl­len nicht ge­bun­den. In Frie­den aber hat uns Gott be­rufen.

16 Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann ret­ten kannst? Oder was weißt du, Mann, ob du die Frau ret­ten kannst?

17 Doch wie der Herr einem jeden zu­ge­teilt hat, wie der Herr einen jeden be­ru­fen hat, so wand­le er! Und so ver­ord­ne ich es in allen Ge­meinden.

18 Ist je­mand nach er­folg­ter Be­schnei­dung be­ru­fen wor­den, so lasse er sich [von ihr] nicht wie­der ge­win­nen; ist je­mand in un­be­schnit­te­nem Zu­stand be­ru­fen wor­den, so lasse er sich nicht be­schneiden.

19 Beschnit­ten sein ist nichts und un­be­schnit­ten sein ist auch nichts, wohl aber Got­tes Ge­bo­te halten.

20 Jeder bleibe in dem Stand, darin er be­ru­fen wor­den ist.

21 Bist du als Sklave be­ru­fen wor­den, so sei des­halb ohne Sorge! Kannst du aber frei wer­den, so be­nüt­ze es lieber.

22 Denn der im Herrn be­ru­fe­ne Skla­ve ist ein Frei­ge­las­se­ner des Herrn; des­glei­chen ist der be­ru­fe­ne Freie ein Knecht Christi.

23 Ihr seid teuer er­kauft; wer­det nicht der Men­schen Knechte!

24 Brüder, es bleibe ein jeg­li­cher vor Gott in dem [Stand], worin er be­ru­fen wor­den ist.

25 Betreffs der Jung­frau­en aber habe ich kei­nen Auf­trag vom Herrn; ich gebe aber ein Gut­achten ab als einer, der vom Herrn be­gna­digt wor­den ist, treu zu sein.

26 So halte ich nun, um der be­vor­ste­hen­den Not wil­len, für rich­tig, dass es näm­lich für einen Men­schen gut sei, so zu sein.

27 Bist du an eine Frau ge­bun­den, so suche keine Lö­sung; bist du los von der Frau, so suche keine Frau.

28 Wenn du aber auch hei­ra­test, so sün­di­gest du nicht; und wenn die Jung­frau hei­ra­tet, so sün­digt sie nicht; doch wer­den sol­che leib­li­che Trüb­sal haben, die ich euch gerne er­spa­ren möchte.

29 Das aber sage ich, ihr Brü­der: Die Zeit ist be­schränkt! So mögen nun in der noch ver­blei­ben­den Frist die, wel­che Frau­en haben, sein, als hät­ten sie keine,

30 und die da wei­nen, als wein­ten sie nicht, und die sich freu­en, als freu­ten sie sich nicht, und die da kau­fen, als be­sä­ßen sie es nicht,

31 und die diese Welt ge­brau­chen, als brauch­ten sie sie gar nicht; denn die Ge­stalt die­ser Welt ver­geht.

32 Ich will aber, dass ihr ohne Sor­gen seid! Der Un­ver­hei­ra­te­te ist für die Sache des Herrn be­sorgt, wie er dem Herrn ge­falle;

33 der Ver­hei­ra­te­te aber sorgt für die Dinge der Welt, wie er der Frau ge­fal­le, und er ist ge­teilt.

34 So ist auch die Frau, die kei­nen Mann hat, und die Jung­frau be­sorgt um die Sache des Herrn, dass sie hei­lig sei am Leibe und am Geist; die Ver­hei­ra­te­te aber sorgt für die Dinge der Welt, wie sie dem Manne ge­falle.

35 Das sage ich aber zu eurem ei­ge­n­en Nut­zen, nicht um euch eine Schlin­ge um den Hals zu wer­fen, son­dern damit ihr in allem An­stand und un­ge­teilt bei dem Herrn ver­har­ren könnet.

36 Wenn aber je­mand meint, dass es für seine Jung­frau un­schick­lich sei, über die Jahre der Reife hi­n­aus­zu­kom­men, und wenn es dann so sein muss, der tue, was er will; er sün­digt nicht, sie mögen hei­raten!

37 Wenn aber einer in sei­nem Her­zen fest ge­wor­den ist und keine Ver­pflich­tung hat, son­dern Macht, nach sei­nem ei­ge­n­en Wil­len zu han­deln, und in sei­nem ei­ge­n­en Her­zen be­schlos­sen hat, seine Jung­frau zu be­hal­ten, der tut wohl.

38 Doch tut auch der wohl, wel­cher sie zur Ehe gibt; wer sie aber nicht gibt, tut besser.

39 Eine Frau ist ge­bun­den, so­lan­ge ihr Mann lebt; wenn aber ihr Mann ent­schla­fen ist, so ist sie frei, sich zu ver­hei­ra­ten, mit wem sie will; nur dass es im Herrn ge­schehe.

40 Seli­ger aber ist sie, wenn sie so bleibt, nach mei­ner Mei­nung; ich glau­be aber auch den hei­li­gen Geist zu haben.

 


Verwen­de­ter Text: Schlachter Bibel 1951.
Übersetzt von Franz-Eugen Schlachter.
© Genfer Bibel­ge­sell­schaft 1951. Ent­nom­men dem Xiphos / Sword -Projekt.

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