„Was der Geist den Gemeinden sagt“

Offb 2, 7b | 11b | 17b | 29b

Lesung aus der Of­fen­ba­rung des Johannes

Offenbarung, Kap. 2

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Um 95 n. Chr.

»Dem Engel der Ge­mein­de in Ephe­sus schreibe: So spricht der, wel­cher die sie­ben Ster­ne fest in sei­ner rech­ten Hand hält und der in­mit­ten der sie­ben gol­de­n­en Leuch­ter wandelt:

Ich kenne deine Werke und deine Ar­beit und dein stand­haf­tes Aus­har­ren und, dass du Böse nicht zu er­tra­gen ver­magst; du hast auch die ge­prüft, wel­che sich für Apos­tel aus­ge­ben, ohne es zu sein, und hast Lüg­ner in ihnen er­kannt.

Auch stand­haf­tes Aus­har­ren be­sit­zest du und hast um mei­nes Na­mens wil­len schwe­re Las­ten ge­tra­gen und bist nicht müde ge­worden.

Aber ich habe an dir aus­zu­set­zen, dass du deine erste Liebe auf­ge­ge­ben hast.

Denke also daran, von wel­cher Höhe du he­r­ab­ge­fal­len bist; und gehe in dich und tue die ers­ten Werke wie­der! Sonst komme ich über dich und werde dei­nen Leuch­ter von sei­ner Stel­le rü­cken, wenn du nicht in dich gehst.

Doch das hast du, dass du die Werke der Ni­ko­la­i­ten has­sest, die auch mir ver­hasst sind.

Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Ge­mein­den sagt: Wer da über­win­det, dem werde ich zu essen geben vom Baume des Le­bens, der im Pa­ra­die­se Got­tes steht.«


»Und dem Engel der Ge­mein­de in Smyr­na schreibe: So spricht der Erste und der Letz­te, der tot ge­we­sen und wie­der le­ben­dig ge­wor­den ist:

Ich kenne deine Drang­sal und deine Armut – den­noch bist du reich –; ich weiß auch, dass du von denen ge­schmäht wirst, wel­che Juden zu sein be­haup­ten und es doch nicht sind, son­dern sie sind eine Sy­na­go­ge des Satans.

10 Fürch­te dich nicht vor den Lei­den, die dir noch be­vor­ste­hen! Siehe, der Teu­fel hat vor, ei­ni­ge von euch ins Ge­fäng­nis zu wer­fen, damit ihr er­probt wer­det, und ihr wer­det eine zehn­tä­gi­ge Drang­sals­zeit zu be­ste­hen haben. Be­wei­se dich ge­treu bis in den Tod, so will ich dir den Kranz des Le­bens geben!

11 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Ge­mein­den sagt: Wer da über­win­det, dem soll der zwei­te Tod nichts an­ha­ben können.«


12 »Und dem Engel der Ge­mein­de in Per­ga­mon schrei­be: So spricht der, wel­cher das schar­fe, zwei­schnei­di­ge Schwert hat:

13 Ich weiß, wo du wohnst, näm­lich da, wo der Thron des Sa­tans steht; doch du hältst mei­nen Namen fest und hast den Glau­ben an mich auch in den Tagen des An­ti­pas, mei­nes treu­en Zeu­gen, nicht ver­leug­net, der bei euch er­mor­det wor­den ist, dort, wo der Satan wohnt.

14 Doch ich habe ei­ni­ges we­ni­ge an dir aus­zu­set­zen; denn du hast dort Leute unter dir, die an die Lehre Bi­le­ams sich hal­ten, der den Balak un­ter­wies, die Is­ra­e­li­ten zum Bösen zu ver­füh­ren, näm­lich Göt­zen­op­fer­fleisch zu essen und Un­zucht zu treiben.

15 So hast auch du sol­che unter dir, die sich in der­sel­ben Weise an die Lehre der Ni­ko­la­i­ten halten.

16 Gehe also in dich, sonst komme ich bald über dich und werde jene mit dem Schwert mei­nes Mun­des be­kämpfen.

17 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Ge­mein­den sagt: Wer da über­win­det, dem werde ich von dem ver­bor­ge­n­en Manna geben; auch will ich ihm einen wei­ßen Stein geben, auf dem ein neuer Name ge­schrie­ben steht, den außer dem Emp­fän­ger nie­mand kennt.«


18 »Und dem Engel der Ge­mein­de in Thy­a­ti­ra schreibe: So spricht der Sohn Got­tes, der Augen hat wie eine Feu­er­flam­me und des­sen Füße dem schim­mern­den Gold­erz gleichen:

19 Ich kenne deine Werke: deine Liebe und deine Treue, deine Hilfs­be­reit­schaft und dein stand­haf­tes Aus­har­ren, und weiß, dass deine Werke in letz­ter Zeit noch zahl­rei­cher sind als die ersten.

20 Doch ich habe an dir aus­zu­set­zen, dass du das Weib Ise­bel ge­wäh­ren lässt, die sich für eine Pro­phe­tin aus­gibt und als Leh­re­r­in wirkt und meine Knech­te dazu ver­führt, Un­zucht zu trei­ben und Göt­zen­op­fer­fleisch zu essen.

21 Ich habe ihr eine Frist zur Um­kehr ge­ge­ben, doch sie will sich von ihrer Un­zucht nicht be­kehren.

22 Siehe, ich werfe sie aufs Kran­ken­la­ger und stür­ze die, wel­che mit ihr die Ehe bre­chen, in große Trüb­sal (Kap. 18), wenn sie sich nicht vom Trei­ben die­ser ab­wenden;

23 und ihre Kin­der will ich an einer Seu­che ster­ben las­sen; dann wer­den alle Ge­mein­den er­ken­nen, dass ich es bin, der Nie­ren und Her­zen er­forscht, und ich werde einem jeden von euch nach sei­nen Wer­ken ver­gelten.

24 Euch an­de­ren aber in Thy­a­ti­ra, allen denen, wel­che sich zu die­ser Lehre nicht hal­ten, da ihr die ›Tie­fen des Sa­tans‹, wie sie be­haup­ten, nicht er­kannt habt – euch sage ich: Ich lege euch keine wei­te­re Last auf;

25 nur hal­tet das fest, was ihr be­sitzt, bis ich komme!


26 Und wer da über­win­det und in mei­nen Wer­ken bis ans Ende ver­harrt, dem will ich Macht über die Hei­den geben,

27 und er soll sie mit ei­ser­nem Stabe wei­den, wie man ir­de­n­es Ge­schirr zer­schlägt,

28 wie auch ich von mei­nem Vater emp­fan­gen habe; und ich will ihm den Mor­gen­stern geben.

29 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Ge­mein­den sagt.«

 


Verwen­de­te Bibel: Nach der Über­set­zung von D. Dr. Her­mann Menge.
Die vor­lie­gen­de elek­tro­ni­sche Aus­ga­be gibt die letz­te von Menge be­ar­bei­te­te Text­fas­sung von 1939 in­klu­si­ve der Apo­kry­phen wieder. Ent­nom­men dem Xiphos / Sword -Projekt.

Link zu 'Xiphos' (= Schwert; ge­meint das des Geistes): xiphos.org

Link zu 'Sword': crosswire.org

 

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