Prediger 7, 1-14

Lesung aus dem Buch Kohelet

Der Prediger, Kap. 7, 1-14

Ca. 950 v. Chr.

Besser ist ein guter Name als kost­ba­res Salb­öl (= als Wohl­ge­ruch), und bes­ser der To­des­tag als der Ge­burts­tag. – Besser ist es, in ein Trau­er­haus zu gehen, als zu einem fröh­li­chen Gast­mahl (oder: zum Hoch­zeits­schmaus); denn jenes weist auf das Ende aller Men­schen hin, und wer noch im Leben steht, möge sich das zu Her­zen nehmen!

Besser Unmut als La­chen; denn bei ern­s­tem An­ge­sicht steht es gut um das Herz. Das Herz der Wei­sen weilt im Trau­er­hau­se, aber das Herz der Toren im Hause der Freude. –

Besser ist es, auf das Schel­ten eines Wei­sen zu hören, als dass man die Lie­der der Toren an­hört; denn wie das Knis­tern (oder: Pras­seln) des Rei­sigs unter dem Kes­sel, so ist das La­chen des Toren. Auch das ist nichtig. –

Denn un­red­li­cher Ge­winn macht den Wei­sen zum Toren, und Be­ste­chungs­ge­schen­ke ver­der­ben das Herz (= die Ge­sin­nung). –

Besser ist der Aus­gang einer Sache als ihr An­fang, bes­ser Lang­mut als Hoch­mut. Über­ei­le dich nicht, in är­ger­li­che Stim­mung zu ge­ra­ten; denn der Ärger hat seine Woh­nung im Busen der Toren. –

10 Frage nicht, wie es komme, dass die frü­he­ren Zei­ten bes­ser waren als die jet­zi­gen; denn nicht die Weis­heit gibt dir diese Frage ein.

11 Weisheit ist so gut wie ein Erb­be­sitz, und Ein­sicht ein Ge­winn für die, wel­che das Son­nen­licht sehen; 12 denn im Schat­ten (= unter dem Schutz) der Weis­heit ist man eben­so ge­bor­gen wie im Schat­ten (= unter dem Schutz) des Gel­des; aber der Vor­zug der Er­kennt­nis be­steht darin, dass die Weis­heit ihrem Be­sit­zer das Leben er­hält. –

13 Betrach­te das Wal­ten Got­tes; denn wer kann etwas ge­ra­de ma­chen, was er ge­krümmt hat?

14 Am guten Tage sei guter Dinge, und am bösen Tage, da er­wä­ge: auch die­sen hat Gott eben­so wie jenen ge­macht, damit der Mensch nicht aus­fin­dig mache, was nach ihm ge­schieht (oder: ihm be­vor­steht).


»Die Bibel nach der Über­set­zung von Her­mann Menge. Die vor­lie­gen­de elek­tro­ni­sche Aus­ga­be gibt die letz­te von Menge be­ar­bei­te­te Text­fas­sung von 1939 in­klu­si­ve der Apo­kry­phen wieder.«
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