Prediger 5, 1-8

Lesung aus dem Buch Kohelet

Der Prediger, Kap. 5, 1-8

Ca. 950 v. Chr.

Sei nicht vor­schnell mit dei­nem Munde, und lass dich durch den Drang dei­nes Her­zens nicht dazu brin­gen, ein Wort vor Gott aus­zu­spre­chen; denn Gott ist im Him­mel, du aber bist auf der Erde; darum mache wenig Worte! Denn wo Viel­ge­schäf­tig­keit ist, da kom­men Träu­me; und wo viele Worte sind, da ent­steht To­ren­ge­schwätz. –

Hast du Gott ein Ge­lüb­de dar­ge­bracht, so säume nicht, es zu er­fül­len! Denn er hat kein Wohl­ge­fal­len an den Toren. Was du ge­lobt hast, das er­fül­le auch! Bes­ser ist es, kein Ge­lüb­de zu tun, als etwas zu ge­lo­ben und es nicht zu er­füllen.

Gestat­te dei­nem Munde nicht, deine Per­son in Schuld zu brin­gen, und sage nicht vor dem Got­tes­die­ner (= Pries­ter) aus, dass eine Über­ei­lung vor­lie­ge: warum soll Gott über etwas von dir Aus­ge­spro­che­nes zür­nen und das Werk dei­ner Hände miss­lin­gen las­sen? Denn wo viele Träu­me sind, da ist auch viel eit­ler Wort­schwall. Viel­mehr fürch­te Gott!

Wenn du siehst, wie der Arme be­drückt wird und wie es mit Recht und Ge­rech­tig­keit in der Land­schaft (= in dei­nem Lande oder: Volke) übel be­stellt ist, so rege dich da­r­über nicht auf; denn über dem Hohen steht ein noch Hö­he­r­er auf der Lauer, und ein Al­ler­höchs­ter hält Wacht über sie alle.

Doch ein Vor­teil für ein Land ist je­den­falls dies: ein König über be­bau­tes Land (oder: Feld).


»Die Bibel nach der Über­set­zung von Her­mann Menge. Die vor­lie­gen­de elek­tro­ni­sche Aus­ga­be gibt die letz­te von Menge be­ar­bei­te­te Text­fas­sung von 1939 in­klu­si­ve der Apo­kry­phen wieder.«
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